Kürzlich habe ich das Buch “How to make every man want you” von Marie Forleo aus dem Jahre 2008 gelesen. Ich weiß: Es klingt ein wenig verzweifelt, ist aber eine wunderbare Anleitung für ein erfülltes und eigenständiges Leben – mit oder ohne Mann. 

Prinzipiell geht es darum Situationen zu akzeptieren. Marie Forleo hat den Begriff “What you resist, persists” geprägt (zumindest für mich). Was man ablehnt, bleibt bestehen. Und das meint eben gerade Situationen, die wir eigentlich nicht möchten. Je mehr Energie wir darauf verschwenden, wie blöd wir die Situation finden und dass wir sie doch gerne so viel anders hätten, um so penetranter bleibt die ungewollte Situation bestehen. Erst wenn wir lernen loszulassen und die Situation zu akzeptieren als das was sie ist, werden wir sie überkommen und können zu einer besseren Situation übergehen. 

Übung 1: Genau das wollte ich!

Die erste Übung, die Marie Forleo vorschlägt, die ich ganz wunderbar finde und tatsächlich anwende:

Wenn etwas passiert, was wir wirklich total bescheuert finden – zum Beispiel nimmt einem einer die Vorfahrt oder uns fällt eine Packung Milch auf den Boden und bricht auf, oder wir löschen aus Versehen ein Dokument und müssen nochmal von vorne anfangen:. Das sind alles Situationen, die uns aus der Ruhe bringen, die uns aufregen, die negative Gefühle in uns heraufbeschwören. Forleo rät in solchen Momenten zu sich selbst laut zu sagen: “Und genau das wollte ich”. Sie meint damit, dass alles was wir erleben bereits eine Manifestation ist. Und je mehr wir uns gegen diese Situationen wehren, umso schwerer wird es für uns positiv zu sein, positive Schwingungen zu haben und die Situation schnell und unkompliziert zu überwinden. Je eher wir akzeptieren, dass die Situation nunmal so ist und alles in unserem Leben eine Manifestation ist, umso schneller können wir wieder positiv sein und unseren Weg weiter gehen.

Ich habe das jetzt tatsächlich ein paar Mal versucht – und es gelingt. Man muss nämlich lachen, wenn etwas passiert und man laut sagt: “Und genau das wollte ich”.

Übung 2:

Die zweite Übung ist, sich klar zu machen, dass es nur den einen Moment gibt. Dass wir wirklich immer nur diesen einen Moment haben. Vergangenheit und Zukunft sind theoretische Gebilde, wir leben immer nur in diesem einen Moment. Und genau das ist es, was uns mit einer Gelassenheit und Fröhlichkeit in die Welt gehen lässt: Wir haben nur diesen Moment. Wir können mit ihm hadern oder ihn annehmen. Aber da es nur diesen einen gibt, wäre es sicher sinnvoll, ihn zu genießen und zu nutzen.

Übung 3:

Die dritte Übung ist die Akzeptanz der Situation. Was für mich auch die Verbindung zwischen Dankbarkeit und Manifestation herstellt.  Und zwar spricht Forleo davon, dass wir die “is-ness”, also das So-Sein der Situation akzeptieren müssen. Wieder das Prinzip: what we resist, persists. Und das wir nur so die Situation ändern können.

Ein Beispiel: Du magst Deinen Job nicht. Aber die Tatsache momentan ist eben: Das ist Dein Job. Du kannst dich jetzt jeden Tag darüber schwarz ärgern. Oder aber Du akzeptierst, dass es Dein Job ist, gibst Dein Bestes in dieser Situation, Du kannst ja trotzdem einen anderen Job suchen, aber akzeptierst Deine Situation und haderst nicht damit.

Anderes Beispiel: Du hast Deine Wohnung, die Dir nicht wirklich gefällt und eigentlich willst Du umziehen. Daher hast Du bisher keine Bilder aufgehängt, der Schrank ist auch nicht so wirklich das, was Du wolltest und die richtig schöne Bettwäsche hast Du auch noch nicht gekauft. Tatsache ist aber: das ist momentan Dein Zuhause, also akzeptiere es und mache es schön. Kauf die tolle Bettwäsche, häng Kunstwerke auf. Mach aus Deiner jetzigen Situation einfach das Allerbeste.

Das Gleiche gilt auch für unsere Beziehungen: Vielleicht haben wir Probleme mit unseren Eltern, aber meistens sind unsere Geschichten aus der Kindheit verbunden mit einer kindlichen Perspektive, die etwas falsch ist. Und Tatsache ist nunmal: Unsere Eltern sind unsere Eltern. Wir können uns lange bemitleiden, dass unsere Kindheit nicht besser war oder dass wir nicht bessere Vorbilder hatten – aber Tatsache ist: das ist die Situation. Und die lässt sich nicht ändern. Sollen wir uns jetzt unser gesamtes Leben ärgern? Oder sollen wir uns bemühen unsere Eltern nochmal neu kennen zu lernen? Zu akzeptieren, dass sie in unserem Leben sind, dass sie unser Bestes wollten, dass sie ihr Bestes getan haben und dass sie nicht für immer hier sein werden?

Probier es aus

Das Paradoxe: Je weniger wir uns gegen die Situation stemmen und sie akzeptieren, desto eher ändert sie sich unseren Wünschen entsprechend. Wir sind positiv und aktiv und haben Lust auf unser Leben. Diese Kombination aus Lebensfreude und Akzeptanz kann Wunder bewirken.

Wenn Du Single bist – ich finde das Buch ganz wunderbar. Man hat es in zwei Stunden durch, aber es zeigt wirklich die wichtigen Dinge auf: Wie man man selbst sein kann. Wie man ein glückliches Leben führen kann, ohne nur auf einen Mann zu warten. Ich bin zwar nicht auf der Suche nach einem Mann, aber ich habe die Lektüre dennoch extrem genossen.

Ein bisschen hat es mich erinnert an das Buch “Ein Fisch ohne Fahrrad”. Wenn ihr das noch nicht gelesen habt, auch ein cooles Buch. Auch hier die Lebenslektion: Erst wenn Du akzeptierst und loslässt und weißt, was Du möchtest, dann erst kannst du überhaupt daran denken mit jemand anderem dein Leben zu teilen.

Probier mal die verschiedenen Ansätze aus und schau, ob Du damit gelassener durch’s Leben kommst.